design im goldenen Schnitt

Das Design hat einen Einfluss auf die Akustik, Ästhetik und die Haptik eines Instruments. Die Konstruktion im Goldenen Schnitt und nach den Lehren von Leonardo Fibunacci sowie die Gliederung nach musikalischen Proportionen bilden das Fundament für die Entstehung eines harmonischen und natürlichen Klangbilds. Nach der Mensurlänge von 650 mm errechnen sich sämtliche Längen von Major (Grün) und Minor (Rot) nach dem Goldenen Schnitt im Verhältnis 1:1,618 und bilden somit die Begrenzung des Shapings von Ober-, Mittel-, und Unterbug. Die Drittelung gliedert die Position von Schalllochmitte, Stegposition und bildet letztlich die Gesamtlänge des Korpus (Bild 1). Die Deckenbeleistung ist harmonisch gestaltet, denn diese Längen der Leisten entsprechen sämtlichen Proportionen musikalischer Intervalle. Akustik und Design in ähnlichen Ansätzen konstruieren zu können fasziniert mich und verdeutlicht die Symbiose von Musik zu Natur. Das Design bildet den Rahmen für ein natürliches Klangbild. Die akustische Ausarbeitung nach traditioneller und moderner Gitarrenbaukunst folgt den Gesetzen der Physik. Holzauswahl, Feingefühl, Ausarbeitung, Messmethoden und handwerkliche Präzision sind weitere Schritte im Prozess bis zur Feinabstimmung und Fertigstellung eines Instruments.

Konstruktion

Der gesamte Bau wird in spanischer Bauweise praktiziert. Die ausgearbeitete Decke wird auf einer konkav kugelgewölbten Platte (Solera) beleistet. Die feine Fächerbeleistung aus leichtem Fichtenholz stabilisiert die kugelgewölbte Decke in Längsrichtung. Asymmetrisch angeordnete Querleisten und Stegfutterleisten fördern die Quersteifigkeit. Jede Leiste wird in höchster Präzision eingepasst. Auch der Boden wird unterschiedlich stark ausgearbeitet und auf einer kugelgewölbten Platte mit drei Leisten bebalkt. 

 

Der Kopf wird spanisch an den Hals angeschäftet. Jeder Hals wird zusätzlich mit Carbon innenliegend versteift. Ist der Hals auf die Decke geleimt, werden die Zargen auf traditionelle Weise mittels Keilen im Halsfuß fixiert. Im Anschluss folgt die Verbindung zur Decke mit kleinen Klötzchen aus Mahagoni oder Fichte (Model Local). Die Zargen sind doppelt verleimt. Das Resultat ist eine hörbare Zunahme des Schallpegels und der Obertöne.  

 

Nach dem Anbringen der Bodenwölbung auf den Zargenkranz und dem Einleimen der geschlitzten Bodenreifchen, wird der Boden aufgeleimt. Dann folgt das Fräsen und Ausarbeiten der Fälze für die Randeinlagen sowie Decken- und Bodenspäne, welche zum Einleimen mit einer Schnur gewickelt werden. 

Nach diesen Arbeitsschritten wird das Griffbrett aufgeleimt, bundiert und der Hals profiliert. Zuletzt folgt die Anfertigung und Positionierung des Steges. Nach dem letzten Feinschliff wird die Decke grundiert und die Poren mit Bimsmehl und Spiritus gefüllt. Nach weiteren Schleifarbeiten folgt das Aufbringen und Polieren des Schellacks. Ist die polierte Oberfläche völlig ausgehärtet, werden die Mechaniken und Saiten montiert und das Instrument ist spielfertig.